Wer wir sind – KFB & Rota 03-KL

Die KFB – Helden im Kampfe für Barin

Das Militär ist in der Barinistischen Gesellschaft immer präsent. Der Großteil der Armisten ist an Barinistischen Stützpunkten fest stationiert und dient dort sowohl als Gesetzeshüter, als auch der Verteidigung gegen äußerliche Bedrohungen und subversive Elemente aus der Bevölkerung. Zumeist sind es ruhige Dienste – das Ödland des Barinistischen Oblastenverbunds (БСО) ist lebensfeindlich genug, als dass sich dort wesentliche Bedrohungen, abgesehen von Klima und Wildtieren, überhaupt entwickeln könnten. Der eigentliche Todfeind der KFB ist die brüchige Logistik – der meist gehasste, aber tagtägliche Einsatz der Armisten besteht in der mühseligen Befreiung festgefahrener Versorgungslaster und stundenlanger Märsche, um Benzin für diese aufzutreiben.

Gegenüber der Bevölkerung gilt der Barinistische Armist als harter Hund und ist gefürchtet. Kraft seines Amtes nämlich liegt es außerhalb seiner Befehle meist in seinem eigenen Ermessen, wie er mit der Bevölkerung verfährt. Und da die Gerichtbarkeit des Militärs über der der Kommunalverwaltungen liegt, mag dem Barinistischen Armisten nicht nur aufgrund seiner Kalashnikov eigentlich niemand ans Bein pinkeln.

Dennoch wird der Soldatenstand in der Gesellschaft hoch respektiert; es gibt im gesamten Brainistischen Einflussgebiet wohl kaum ein Gebäude, das kein Rekrutierungsplakat trägt, welches den Ruhm der glorreichen KFB verkündet. Trotzdem entspringt die „freiwillige“ Meldung vieler Armisten oft nicht ganz deren eigenen Willen. Neben regelmäßig angeordneten Truppenaushebungen, bei der simpel eine pro Familie festgelegte Anzahl von Rekruten eingezogen wird, ist es eine beliebte Methode, dem Arbeitslager zu entgehen, sich zum Dienst an der Front bereit zu erklären.

Die Front

Wie erwähnt dienst die KFB in erster Linie dem Heimatschutz – also der Aufrechterhaltung von Recht und Ordnung im Barinistischen Einflussgebiet, sowie dessen Sicherung vor Ödlandräubern, Parteifeinden und anderen subversiven Elementen.
Dieser Dienst erscheint friedlich, respektabel und bequem.

Darüber hinaus jedoch gibt es zwei heimatferne Fronten, deren bezüglich jeder Armist im ständigen Bangen lebt, sich nach einem Fehltritt beim falschen Vorgesetzten „freiwillig gemeldet“ dort wieder zu finden.
Denn bei aller ehrlichen Heimatliebe und Propaganda – so ernsthaft verblendet sind, entgegen aller öffentlichen Darstellung, die wenigsten, dass sie sich aktiv ein Leben wünschen, dass noch extremer von Entbehrung und Lebensgefahr geprägt ist, als es das im Ödland ohnehin schon ist.
Eben darin liegt nämlich die Krux. Leider ist unser „stahlendes und ruhmreiches Mutterland“ dies nicht nur im übertragenden, propagandistischen Sinne.  Defacto ist es kaum möglich, der zerstörten, verstrahlten Landschaft noch ausreichend abzuringen, um ein Volk zuverlässig ernähren zu können – von der Gefahr im Osten einmal ganz zu schweigen. Und dass die Bunkerwirtschaft nur in sehr begrenztem Maße nachhaltig ist, dämmert allmählich auch dem letzten Bunkerfunktionär.
Aus diesem Grunde hat Barin schon früh ein Auge nach Westen geworfen, auf der Suche nach neuen, zuverlässigen Ressourcen und Lebensraum für sein Volk.

Während an der Westfront also ein glorifizierter und viel besungener Eroberungsfeldzug auf der Suche nach fruchtbarem Boden, sicherem Lebensraum, wirtschaftlichen Standorten und festen Handelspartnern vor sich geht (der in Wahrheit furchtbare Entbehrungen und absolut mangelhafte Versorgung der dortigen Soldaten bedeutet), stellt der Osten die furchtsame und aussichtslose Bastion gegen die Roboti dar. Wer im Osten gedient hat, ist danach nicht mehr recht zu gebrauchen, heißt es. Die Schrecken, die durch die dortigen Einöden ziehen, mag keiner wirklich benennen.

Der Schrecken im Osten

Neben den Widrigkeiten des Ödlands und dem immerwährenden Rohstoff- und Versogungsmangel, sind die größte Bedrohung der KFB die Roboti, unbemannte Automatons in allen möglichen Größen und Formen, vom Aufklärer in Größe eines Hundes bis hin zum hausgroßen Kampfläufer. Sie ziehen vollautomatisch durch den Osten und hinterlassen eine Schneise der Verwüstung, da sie jegliche Siedlungen und Menschen ohne Vorwarnung angreifen und vernichten. Über ihren Ursprung gibt es so gut wie keine gesicherten Informationen. Die Roboterfront wird intern als “Ostfront” bezeichnet und jeder Armist lebt in der Angst, dorthin versetzt zu werden. Trotz Propaganda und Nachrichtensperre weiß man, dass die Überlebensquote der Robogrenadiere gering ist und auf einen zerstörten Robot ein Dutzend gefallene Armisten kommen – wenn es gut läuft. Die Suche nach neuen Technologien, die das Kriegsglück an der Roboterfront wenden können, ist zentraler Auftrag der KFB bei der Expansion nach Westen. Jeder Soldat ist angehalten, stets ein Auge danach offen zu halten.

Die Rota 03-KL

Wir als Larpgruppe bespielen die Einheit “Рота 03-КЛ” (Rota 03-KL), gesprochen “Tretija Rota Kalinska”. Benannt ist sie nach ihrem Heimatstandort 3O-29-C03, der Sowchose 03 („Kalinsk“) in der West-Oblast 3O-29, einem alten Kalibergwerk und Munitionswerk, aus dem Kali als Grundmaterial für den Dünger der umliegenden Kolchosen und die Sprengstoffproduktion der Munitionswerke gemacht wird.
Bei der Rota 03-KL handelt es sich um eine Expeditionskompanie als Teil des 17. Стрел. Бат. (17. Strelkovii Bataillonii – 17. Schützenbataillon). Damit ist die Einheit eine spezialisierte Kompanie, die im Kern aus einem Zug kämpfender Truppe (Armyet) besteht, der um Fachgruppen (Medizin, Teslatechnik und Logistik) und ein Büro des KPI (politische Überwachung) erweitert wurde.

Die Rota 03-KL dient an der unbequemen Westfront und ist daher stets meilenfern der Heimat im Ödland unterwegs. Dabei ist sie weitestgehend auf sich selbst gestellt – was ihre „Sonderaustattung“ an Fachgruppen erklärt. Ihre Aufgabe ist die Erschließung, Eroberung und Besetzung kleinerer Außenposten für die KFB im westlichen Ödland – mit dem Ziel, die versorgungstechnischen Grundvorraussetzungen für die westliche Expansion des Barinistischen Oblastenverbunds (БСО) zu schaffen.

Wer sind wir menschlich?

Irgendeinen Grund wird es bei jedem unserer Charaktere geben, warum man ausgerechnet an die Westfront versetzt wurde. Nur der aller geringste Teil von uns dürfte sich tatsächlich aus echtem Patriotismus zum Frontdienst gemeldet haben. Für die meisten wird es die Alternativlosigkeit der Lebensperspektiven daheim gewesen sein. Vielleicht stand auch der Wunsch dahinter, aus Liebeskummer der Heimat so fern wie möglich zu sein? Oder die klassische Variante: Nämlich dem falschen Einflussträger gegen den Strich gebürstet zu haben. Offenbar war es nicht schlimm genug, um an der Ostfront gegen die Roboti verheizt zu werden, aber doch warst du als Person ausreichend unbequem, dass man dich sehr, sehr weit weg wissen wollte. Die breite Masse von uns wird jedoch unter großem Jubel (und sehr viel Angstschweiß) im Rahmen der jährlichen Aushebungen als “Barins Tribut” eingezogen worden sein.

Demnach sind wir alles andere als die Elite des Barinistischen Oblastenverbunds (БСО). Die meisten von uns sind einfache Landbewohner oder Teile des Proletariats der größeren Sowchosen, Fabriken und Bunker. Echte Intellektuelle sind bei uns selten, denn wer würde schon Studierte unnötig an der Front verheizen (außer aus politischen Gründen). Jedem von uns dürfte jedoch klar sein, das wir die Front nicht lebend verlassen werden – so viel Personal hat die KFB nicht, dass sie es sich leisten würde, ausgebildete Soldaten in der Ruhestand zu schicken. Zwar gibt es ein offizielles Pensionsalter – aber niemand im Ödland wird wahrhaftig so alt, dass er es erreichen könnte.
Im Gegensatz zu unseren an der Heimatfront eingesetzten Genossen wird es uns also wohl kaum jemals möglich sein, eine Familie zu gründen oder stationäre Bindungen aufzubauen.

Melancholie, Fatalismus und Heimweh sind also die Gefühle, die unser Leben prägen. Gleichzeitig sind Barinisten aber auch unglaublich stoisch, leidensfähig und wissen vor allem die Feste zu feiern, wie sie fallen. In Summe bedeutet das, dass unser Leben ein ständiges Auf und Ab ist, es gilt: Wer hart leidet, darf auch hart feiern. Und in den wenigen Momenten, da uns eine gute Versorgungslage beschert ist, werden wir sie auskosten und genießen bis ins Letzte! Es sollte nur nie das Gefühl aufkommen, dass es uns zu gut ginge – also nutze die Feldpost, schreibe Briefe nach Hause, schick dir selbst schön gemachte Fresspakete oder führe mit Alter Egos von Freunden eine Brieffreundschaft.

Auf Con abwesende Charaktere sind  IT  in unserer Heimatbasis 3O-29-C03 („Kalinsk“) geblieben oder im Falle von Führungsrollen “zum Bataillon befohlen”.